Kuriositäten vor 50 Jahren in Harlingerode

Goldene Konfermatiun in Haljeruhe 1968

Sonndag Trinitatis, 9. Juni 1968

Golde Konfermatiun in Haljeruhe

Fur alle, daih nich kumen konnen!

Klocke Nejene moußten wähalle in der Parre säihn.

Datt war ne Freude, wäih Wäih uns alle begrüßet hett. Manningen hat man irst garnich ekennt und dann ging dett Frahen un Säuken lus na denen daih nich da waren, wäih hett jech alle vermisset. Denn hat daih nähe Pastur Walter alle vurelesen aber hei moußte ganz loue spreken suß herre ne kainer verstahen, sau hett se alle keddert.Denn sind wäih under Glockenlühen in ouse laive oule Kerke gahn, daih war bett in leßten Winkel voll. Wäih harn ousen Platz rechts un links an Altare. Denn spiele de Posaunenchor „Lobe den Herren den Herren den mächtigen König der Ehren“, da konne man watt hieren, eck heve gläik nehr Orgele rupp ekieken und meck in Stillen bäih Kanterv Brinkmann bedanket fur – Musica sacra- ach here daih seck efreuet, saun Loben un Danken out freudigen Herzen. Un denn daih Predigt von den neihen Pastur Walter. Wettejeh, datt is sau richtig ouse Slag, obwohl he in Brounswäik geburen is, aber säine Großmutter stammet out Binten, drumme gaiht säine Predigt an sou recht toe Herzen. Bäihen Abendmahl kann man jetzt uk ummen ganzen Altarvurtritt knäihen, alles ville beser als in dridden up der littjen Bank, wuhen immer awrutsche. Weh wäh mitn Abendmahle fertig waren, kamm däih Gemeinde an de Rihe. Da hattn man uk viele wedder esaihen und stille toue nicket. „Eck kanna gernich von aff kummen“ wuh schiene datt war. Ouse ule Kerke und Sau proppe vull, un daih jetzigen Konfermanden hetts sungen !! Ob seck datt baih uns freuer uk sau schiene ann e hiertbhatt? Ett iss doch ne wunderbare Sache mit den goldenen Konfermatiunen. Nahmiddags waren wäih denn alle bäi Freitags. Da hatt seck nist verändert, drumme hat Friedrich Dähe alle Säulen mit Bärken schmücken laten, ungefähr Wäih bäin Fuierwiehrvergnügen, datt make seck gout un man sach den ulen Kram nich sou. Noe spiel daih Posaunenchur un en 80-jährigen Minsche dirigäirere, aber großartig, waih konnen minnesingen. Denn hett nahn Kaffietrinken Pastur Walter noch sou allerhand verteilt,vor allen von Pastur Gebensleben un säiner geordneten Buchführunge.Nouja datt harn waih jeh nu uk tou etrauet, aber eliert hewwe doch uk watt dabäihe, denn weh kennte doch minne bestahn.-

Fernand Harling ging denn up de Biehne un Vertelle, wuh se alle mal von August Brinkmann ne Reise krien hett fuhr Smieken uns sau. Da kann eck ne nich ganz recht gieben, denn daih Jungens warn ganz schiene Rabauken. Watt hattn als Mäken fur Knuffe kriehn. In Winter uppn Derbdäike bäin Schlittschuhlupen un ditt waschen in dervEllenwäische wenn man uck mal en Sliehn hebben wolle, daih Jungens natürlich upp der littjen Kurre immer dräiwert, wäih Mäkens sind dennn schon läiwer uppn Kerkbrink eblieben. In Freujahre sin wäih denn awer doch tesammen uppet Feld egahen Quicken un Steine awlesen, Kartuffeln plnten, denn Reuwe vertrecken, Kurn und Buhnen hacken, Haddereck ruppen, Daipeln stecken.

„Daih August Dähesche, Fulstsche, Kreuersche, Willjeriedsche, ach daih harn immer sau schiene Kuhrnhacken un Daißelstecker parat, (ja wäih de Herre, sauet Gecherre.) In dieser Jahrestäit waren de Jungens des besten Kameraden un uppn Wäihe wort twaistimmich esungen. Aber wenn de Waiten innejahren wort, denn ginng ett weder lus. Denn treken se mittn breitegekloppeten Fuerhaken, Spahen, Büel und saun ulen Terrier in de Feldmark taun Hamster ruhen. Da worte graben un ekratzet, daih Tiewe uck minne, bett se den ganzen Hamsterbau oute rouhet harn. Datt
Kuhrn in Büel, daih Hamsters in Reihenfolge von der Ulschen, bett taun
Junken an ein Bein nebunnen. Un denn jing ett nahr Joudenmühle in de
Uker toun Patschen un Bahen, denn in Steinfelle rupp na William uder
Smitt taun Swänze affsnaihen und Prämie kassieren, un denn wehe denn Mäkens, daih up der Viehweide uder bäien Derbdaike waren, daih krien daih Hamsters man blus sau ummen Hals gesluiert. Uh näih, iß datt en schupprich Gefuihl, eck häwwe damals noch bubenin elachet, sau kam eck er denn von, aber dran denken mach eck er huite noch nicht, un darumme bin eck mitt der Reise von Brinkmann ( Bückeburg) inverstahn.

Aber ouse Programm war juh bäi Freitag noch nicht tou Enne. Daih evengelische Jougend drouch denn noch einige Sketsche fur. Alle Achtung! Alles Halljerihe, daih konnen watt, moutt man tougeben. Denn kamm Albert Menholz un sung datt Lied von „Halljeruhe“, Wäih den Reffren. Da sind uns alle noch mal begiegnet und wäih hett uwer ihre Schwächen elachet, aber Wäih harren se doch ock alle giern. Einige hett seck denn wehmütig verabschied et und wäih moußtet uns denn woll trenner. Fur Lock Frau Gebensleben iß denn noch fur Blauman esammelt uk noch allen danket, daih und bewertet hett.

Aber eck möchte ousen Jungens noch seggen: „Trecket noch einmal de Mütze fur Gebensleben, Brinkmann, Look, Henze, Piepenbrink, Rummert, Höche, Ebeling usw. un daih Mäken maket noch einmal en Knicks vor Adelheid Müller – Disse wertvollen Minschen hett uns in harter Taitt ertrecket, wou immer miehr Kartuffeln int Brut ebakket sind uns de Stekräuben uwerhand naihmen.-
Un sau grüße eck jech alle mit den 59. Psalm, Vers 17

Anna Rusack geb. Peters

Frau Rusack schrieb diesen Brief an Pastor Walter mit der Bitte ihn den ferngebliebenen Konfirmanden zukommen zu lassen. Uns erreichte der Brief von der Enkeltocher Frau Annette Giesecke.

Vielen Dank dafür

Vorwort von Horst Voigt, Stadtdirektor a. D.

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